Bereits zum 190. Mal machten sich die Pilger des „Altöttinger Wallfahrervereins Lalling“ auf den langen Weg zur „schwarzen Madonna“ nach Altötting. Die Wallfahrt geht zurück auf ein Pestgelöbnis aus dem Jahre 1833 und erstreckt sich von Lalling aus auf knapp 100 Kilometer Fußmarsch. Zum dritten Mal war Florian Weinmann als Pilgerführer der Lallinger unterwegs und brachte die Wallfahrer mit Unterstützung zahlreicher Helfer sicher zum Gnadenort.
Eine kleine Gruppe machte sich bereits am Freitag um 0:00 Uhr beginnend von der Lallinger Pfarrkirche auf den langen Weg. Die Hauptpilgergruppe folgte um 03:30 Uhr nach einer kurzen Andacht in der Lallinger Kirche und traf sich dann nach einer kurzen Busfahrt mit der ersten Gruppe am Parkplatz bei Altenufer. Von dort aus ging es weiter nach Altenmarkt und nach kurzer Rast über Göttersdorf nach Schmiedorf, wo man bei der Feuerwehr eine kurze Pause einlegte. Nach der Mittagspause in Thanndorf brachen die Pilger zur letzten Tagesetappe nach Schönau auf, wo sie in der Pfarrkirche von Pfarrer Rupert Wimmer mit einer kurzen Andacht herzlich empfangen wurden. Mit dem gemeinsam gesungenen Wallfahrerlied von der „schwarzen Madonna“ endete der erste Tag der Wallfahrt.

Die Lallinger Wallfahrer auf dem knapp 100 Kilometer langen Weg zur Schwarzen Madonna nach Altötting.
In Privatquartieren untergebracht, war die Nacht jedoch sehr kurz, weil die Gruppe am Samstag bereits um 01:30 Uhr zur ersten Etappe dieses Tages nach Eggenfelden aufbrach. In der stockfinsteren Nacht ist die Verkehrssicherung durch die Begleitfahrzeuge besonders wichtig. Nach kurzer Rast und Verpflegung bei der Feuerwehr in Eggenfelden ging es schließlich über Mitterskirchen und Reischach dem Ziel Altötting entgegen.
Ein kurzes Gebet an der „Himmelstiege“, von wo aus man den ersten Blick auf die Kirchtürme von Altötting werfen kann, läutete schließlich den letzten Abschnitt ein. Am Franziskushaus in Altötting angekommen, zogen die Lallinger Pilger mit Musik begleitet um punkt zwölf Uhr mittags mit knapp 100 Pilgern, angeführt vom „Kreuzl“ und der Fahne des Wallfahrervereins auf dem Altöttinger Kapellplatz ein. Wegen des diesjährigen 190. Jubiläums wurde beim Einzug von den langjährigen Pilgern Petra Bogner, Corinna Strohmaier, Karl-Heinz Beer und Christian Schiller auch eine große Kerze mitgetragen.

Anlässlich des 190. Jubiläums wurde beim Einzug von den langjährigen Pilgern Karl-Heinz Beer (v. l.), Corinna Strohmaier, Christian Schiller und Petra Bogner eine große Kerze mitgetragen, die künftig in der Lallinger Pfarrkirche brennen wird.
Nach dem Zug um die Gnadenkapelle zogen die Lallinger Pilger in den Kongregationssaal ein, wo sie von Heimatpfarrer Philipp Höppler empfangen wurden. Nach einer gemeinsamen Messe dankte Pilgerführer Florian Weinmann den Teilnehmern für die gezeigte Disziplin und das Mitgehen sowie allen Verantwortlichen, die zum Gelingen der Wallfahrt beigetragen hatten. Anschließend gönnten sich die erschöpften Pilger eine gute Verpflegung und besuchten natürlich die Schwarze Madonna in der Gnadenkapelle. Um 15:45 Uhr traf man sich auf dem Platz vor der Kapelle nochmal zu einem kurzen Abschiedsgebet, anschließend wurde mit dem Gebet „oh pfiad di Gott viel tausend Mal, vielleicht ist‘s heut das letzte Mal“, der Kapellplatz am Wallfahrtsort wieder verlassen, bevor man mit dem Bus die Heimreise antrat.

Zum 190. Mal zog der Lallinger Wallfahrerverein auf den Kapellplatz in Altötting ein.
Text und Fotos: Bernhard Süß