Der Lallinger Bürgermeister Michael Reitberger konnte zur diesjährigen Bürgerversammlung im Gasthaus „zur Post“ knapp 50 Teilnehmer begrüßen. In seinem Rechenschaftsbericht berichtete er über die zahlreichen Ereignisse aus dem Jahr 2024, teils auch 2025. VG-Kämmerer Patrick Eder legte detailliert die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt dar und schätzte die derzeitige und künftige Finanzsituation der Gemeinde ein.
Mit 1.651 Einwohnern blieb die Einwohnerzahl im Vergleich zum Vorjahr so gut wie gleich, 16 Geburten im Gemeindebereich standen 28 Sterbefälle gegenüber. Der Verstorbenen wurde in einer Gedenkminute gedacht. 82 Personen sind aus dem Gemeindegebiet weggezogen, was die 106 Zuzüge mehr als ausgleichen. Der Bürgermeister dankte dafür, dass die Zusammenarbeit mit den zwölf Gemeinderäten aus fünf Gruppierungen in den zwölf Gemeinderatssitzungen stets harmonisch war.
21 Krippen- und 57 Kindergartenkinder besuchten den Kindergarten St. Christophorus, der zusammen mit der Gemeinde Hunding unter der Trägerschaft des Ortscaritasverbandes betrieben wird. Der Betrieb läuft unter der Kindergartenleiterin Daniela Kagerbauer hervorragend. Neue Spielgeräte und ein Waldwasserbrunnen wurden eingerichtet. Von den insgesamt 186 Kindern im Grundschulverband Lalling kommen 53 aus Lalling, was mit einer Schulverbandsumlage von 98.250 € zu Buche schlägt. Hinzu kommt eine Umlage von 130.900 € für 28 Schüler, die die Mittelschule in Hengersberg besuchen.
Im Tourismusbereich können 13 Betriebe den Gästen insgesamt 177 Betten anbieten, im Jahr 2024 kamen in der Gemeinde Lalling 5.729 Gäste an. Unter der Leitung von Anneliese Klampfl leistete das 14-köpfige Bücherei-Team 700 ehrenamtliche Arbeitsstunden bei den 250 Stunden, die die Bücherei das Jahr über geöffnet war und darüber hinaus. 2024 wurde die Bücherei mit dem goldenen Büchereisiegel des St. Michaelsbundes ausgezeichnet.
Das Lallinger Gemeindeleben ist an den Wochenenden geprägt von zahlreichen Vereinsfesten, wobei das Lallinger Mostfest, der Lallinger Obst- und Bauernmarkt und der Wichtelmarkt auch überörtliche Bedeutung errungen haben. Besonders hervorzuheben sind in diesem Jahr auch das einzigartige155-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Lalling mit großem Festzug durch Lalling, die Feier der 25-jährigen Partnerschaft zum französischen Rémy, das 20-jährige Kapellenfest in Ranzing, das 50-jährige des Ranzinger Stammtisches „vo de Gnogga“ und das Kurparkfest, im Kurpark gab es auch eine Kunstausstellung. Das Niederbayerische Streuobstkompetenzzentrum, das von Maria Gruber initiiert worden war, hat mittlerweile Fahrt aufgenommen: Die angebotenen Schulungen werden überregional besucht.
Im Rahmen der „ILE Sonnenwald e. V.“ wurde die Genossenschaft „Heimatviertel e. G.“ gegründet, die Marke „Heimatviertel“ ist mittlerweile bei den Bürgern der zehn Mitgliedsgemeinden bekannt und die Vermarktung einheimischer Produkte wird geschätzt. Seit Einführung des Regionalbudgets kam im Bereich Lalling ein Gesamt-Fördervolumen von 102.500 € an, das auch den örtlichen Vereinen zugutekommt. Highlight der kulturellen Veranstaltungen war das diesjährige Open-Air-Konzert der Schürzenjäger auf der Rusel, hier konnten im Vorfeld auch einheimische Musiker auftreten.

Bürgermeister Michael Reitberger legte in der Bürgerversammlung seinen Rechenschaftsbericht dar.
In der VG Lalling sind insgesamt 24 Mitarbeiter beschäftigt, die Verwaltungsumlage betrug für Lalling im Jahr 2024 rund 395.000 €. Die Geräte- und Maschinenausstattung des Lallinger Bauhofes konnte optimiert werden, zahlreiche kleinere Baumaßnahmen wie Wasserrohrbrüche sowie Straßen- und Brückensanierungen konnten durch den gemeindlichen Bauhof abgewickelt werden. Eine der größten Gemeindebaumaßnahmen war der Neubau des Hochbehälters Panholling für die Trinkwasserversorgung. Auch die Stege im Kurpark wurden erneuert und ein Bewegungsparcours neu gebaut, was großzügig im Rahmen der Inwertsetzung des Kurparks gefördert wurde. Die Sanierung der Lallinger Tennisplätze konnte im Rahmen der Städtebauförderung bezuschusst werden. Unter anderem gehören auch die Erschließung des neuen Baugebietes im Jägerhölzl, die Straßen und Wasserleitungssanierung im alten Baugebiet, die Breitbanderschließung, und der Wasserleitungsbau am Kirchensteig in Lalling zu den Investitionsmaßnahmen. Künftig werden der weitere Breitbandausbau, Straßensanierungen, die Planung des Feuerwehrhauses und eines Gewerbegebietes die Finanzen der Gemeinde strapazieren. Ausführlich erklärte der Bürgermeister auch den derzeitigen Stand und die Problematik der vorgesehenen Windkraftanlgen in den neuen Vorranggebieten um den Lallinger Winkel.
Zum Schluss dankte Michael Reitberger allen, die im Gemeindeleben größtenteils ehrenamtlich Verantwortung übernehmen für das gute Miteinander, der Verwaltung und den Gemeinderäten für die harmonische Zusammenarbeit. Ein Dank ging auch an die Freiwillige Feuerwehr für ihre stete Einsatzbereitschaft, dem Pfarrcaritasverein, den Verantwortlichen der Kindergartenleitung, auch an Pfarrer Philipp Höppler und Peter Bosanyi, der Rektorin und dem Lehrerkollegium der Schule, den Jugend- und Seniorenbeauftragten und allen Dorfgemeinschaften für ihre Aktivitäten in den Dorfgemeinschaften.
Kämmerer Patrick Eder gab einen Überblick über die Finanzlage der Gemeinde: Der Gesamthaushaltsplan 2024 wurde mit einem Gesamtvolumen von rund 6.252.000 € veranschlagt, das Jahresrechnungsergebnis ist um rund 215.000 € niedriger ausgefallen. Die Einnahmen im Verwaltungshaushalt betrugen insgesamt rund 2.865.000 €, die größten Posten kommen vom Einkommenssteueranteil, den Schlüsselzuweisungen, der Gewerbesteuer, den Kanalgebühren und der Grundsteuer. Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt betrugen rund 2.855.000 €, hier ist der größte Posten die Kreisumlage, gefolgt von der VG-Umlage, der Wasserversorgung, den Kanalkosten, der Schulverbandsumlage und dem Betriebskostenanteil des Kindergartens. Die wichtigsten Ausgaben im Vermögenshaushalt waren die Sanierung der Tennisanlage, die Sanierung des Gasthofs zur Post, der Straßenbau in Stritzling und die Inwertsetzung des Kurparks. Diese Ausgaben können jedoch zum Großteil durch Fördermittel gedeckt werden.
Obwohl zum Haushaltsabschluss die Rücklagen mit 1,573 Mio. € geringfügig höher liegt als der Schuldenstand mit 1,552 Mio. € zeichnete Eder kein gutes Bild für die Zukunft: Das Krankenhausdefizit muss über die Kreisumlage für die Gemeinden gedeckt werden, was die finanzielle Handlungsfähigkeit der Gemeinden sehr einschränken wird. Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass diese Situation möglichst schnell in den Griff bekommen werden kann.

VG-Kämmerer Patrick Eder referierte über Ein- und Ausgaben der Gemeinde Lalling und die derzeitige Finanzsituation.
Text und Fotos: Bernhard Süß